Beschreibung Vogelart und Besonderheit für Luzern
Rauch- und Mehlschwalben sind kleine Sperlingsvögel mit stromlinienförmigen Körpern, langen, spitz zulaufenden Flügeln, langem Schwanz und breiter Mundöffnung. Als Insektenfresser zeichnen sie sich durch ihren wendigen und rasanten Flug aus.
Ursprünglich Felsenbrüter entwickelten sich Rauch- und Mehlschwalben zu sogenannten Kulturfolgern. Für ihre Bruten sind sie auf Gebäude wie Scheunen und Ställe im landwirtschaftlichen Bereich angewiesen, wo sie nahe beim Vieh ihr bevorzugtes Futter und Baumaterial für den Nestbau finden. Während die Rauchschwalben in offenen Ställen brüten, bauen Mehlschwalben ihre Nester unter Dachvorsprüngen, dies auch im Siedlungsgebiet ausserhalb der Landwirtschaft. Sowohl Rauch- wie Mehlschwalben sind wahre Baukünstler, die ihre Nester kunstvoll aus Lehm, Pflanzen und Speichel zusammenfügen. Gerne nehmen sie auch Kunstnester an. Schwalben gelten bei uns als Frühlingsboten und weltweit auch als Glücksbringer. Ihre Winterquartiere befinden sich südlich der Sahara bis Südafrika.
In der Schweiz brüten 70’000-90'000 Schwalbenpaare beider Arten. Bei den Mehlschwalben ist die Zahl der Bruten seit 1993 sinkend. Dies betrifft vor allem das Schweizer Mittelland. Beide Arten gelten als potenziell gefährdet: Insektenschwund, geschlossene Ställe, Sanierungsmassnahmen an Gebäuden, Pestizide und Versiegelung von Böden schränken ihren Lebensraum ein und machen ihnen das Leben schwer.
Die Aufgabe der OGL
Seit 2010 beobachtet die OGL die Bestandsentwicklung Mehl- und Rauchschwalben auf ausgewählten Bauernhöfen (insgesamt 20) rund um Luzern. Die Ergebnisse der jährlichen Zählungen fliessen ins Vernetzungsprojekt Luzern-Littau und in die schweizweiten Untersuchungen der Vogelwarte Sempach ein.
2021 wurde die Methode der Zählung und Datenerfassung angepasst, um sie besser mit den Forschungen der Vogelwarte Sempach abzugleichen. Erfasst werden jeweils die Anzahl der vorhandenen Nester, wobei zwischen Kunst- und Naturnestern unterschieden wird. Entscheidend ist dabei die Anzahl der besetzten Nester, wobei ein Nest als besetzt gilt, wenn es angeflogen wird, eine Schwalbe auf dem Nest sitzt, oder wenn eine Brut beobachtet wird. Die untenstehende Tabelle zeigt die Entwicklungen seit 2021.
Der untenstehende Link zeigt die Entwicklungen von 2010 bis 2017. Diese lassen sich aufgrund der neuen Zählmethode nicht mit den Entwicklungen seit 2021 direkt vergleichen.
Mehr Informationen über die Mehlschwalben und die Rauchschwalben erhalten Sie bei der Schweizerischen Vogelwarte und weitere Informationen über unsere Arbeit zum Schutz dieser Vogelarten finden Sie in den Jahresberichten der OGL.
Die Rauchschwalbe war Vogel des Jahres 2004.
Die Mehlschwalbe war Vogel des Jahres 2010. Zur Mehlschwalbe finden Sie nachfolgend ein kurzes Video.